Viren halten sich

Viren halten sich

Meist hören wir in den Nachrichten die neuesten Meldungen zu einem gefährlichen Computervirus, welches sich derzeit wieder rasant verbreitet. Teilweise lesen wir die entsprechende Meldung auch in der Zeitung oder im Internet.

Solche Meldungen bergen jedoch die Gefahr, dass der Anwender im Glauben gelassen wird, dass nun dieser eine Virus oder Wurm durch die Weltgeschichte zieht und sein Unwesen treibt.

Dem ist bei weitem nicht so. Denn jedes Antivirenprogramm geringer Qualität kennt mindestens 60.000 bis 70.000 Schädlinge und deren Varianten, sehr gute Programme sogar teilweise 300.000 und mehr. Und das hat durchaus auch seine Berechtigung. Denn wenn ein Wurm oder Virus erstmal auf die Allgemeinheit losgelassen wird, kann er sich unter Umständen Ewigkeiten halten.

Beispielsweise werden immer noch Infektionen mit dem Loveletter-Wurm berichtet, der bereits im Jahre 2000 das erste Mal aufgetaucht ist.
Und auch das erste Makrovirus für Microsoft Word, Concept, ist immer noch im Umlauf. Seine Erstentdeckung fand bereits 1996 statt. Die ältesten noch in "freier Wildbahn" anzutreffenden Viren-Exemplare sind bereits seit mehr als 15 Jahren bekannt.

Der Grund dafür ist eigentlich recht simpel. Nicht jeder Benutzer eines Computers auf dieser Welt hat das neueste 3-Gigahertz-Modell mit Windows 7. Allein die Zugriffsstatistiken dieser Webseite zeigen, dass noch alle Windows-Versionen bis 3.1 aus dem Jahre 1992 aktiv genutzt werden. Windows 3.1, 95 und 98 sind noch keine echten Betriebssysteme gewesen, sondern benötigten als Grundlage ein MS-DOS-Betriebssystem, auch wenn dies gerne von Microsoft anders dargestellt wird.
Allein in der DOS/Windows-Welt sind mindestens noch 10 verschiedene Systemversionen im Einsatz. Dies ergibt eine vielschichtige Computerwelt, in der sich auch ältere Viren wohlfühlen.

Sie erhalten eine aktuelle Liste aller als "in freier Wildbahn" gefundenen Schädlinge unter der bereits an anderer Stelle genannten Adresse http://www.wildlist.org/WildList/RTWL.htm.