Spam

Spam

Im Jahre 1987 veröffentlichte die britische Komikertruppe Monty Python einen Sketch, in welchem über 100 Mal das Wort "spam" vorkam. Dabei bezeichnete das hier gemeinte Spam das "Spiced Pork and Ham", ein Dosenfleisch.
Wegen der Übermäßigkeit wurde unter "Spam" schließlich auch das Phänomen der nicht enden wollenden Flut von Werbeemails bekannt. Da für das Versenden einer EMail praktisch keine Kosten anfallen, können die Spammer, die Absender dieser EMails, ihre Botschaften hunderttausend- oder sogar millionenfach in alle Welt verschicken.

Doch genau hierdurch entstehen oft unterschätzte Schäden. Durch die Masse an EMails werden Datenmengen übertragen, die bezahlt werden müssen. Anwender müssen Arbeitszeit dafür aufwenden, die EMails zu löschen und die wirklich wichtigen EMails auszusortieren. Auch das kostet Geld in Form von Arbeitsleistung, die nicht erbracht werden kann. Und nicht zuletzt arbeiten Schadsoftware und Spam Hand in Hand.

Besonders der letzte Punkt erklärt sich leicht aus dem Umstand, dass Spammer Computer brauchen. Je mehr, umso besser. Zum einen, um Kapazität zur Verfügung zu haben, zum anderen zum Verschleiern der eigentlichen Herkunft einer EMail. Dazu werden tausende PCs von ganz normalen Benutzern in aller Welt mit einem Trojanischen Pferd infiziert, welches wiederum eine Hintertür (Backdoor) öffnet und auf eingehende Befehle wartet. Nun können diese Rechner perfekt als Sendestationen für den Spam-Versand genutzt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Botnetzen.
Tatsächlich gibt es mittlerweile Computerkriminelle, die nur durch die "Vermietung" versklavter Computer Geld verdienen. Denn die "Vermietung" deratiger Netzwerke ist in den einschlägigen Kreisen ein lukratives Geschäft.

Doch noch eines brauchen Spammer, um ihre unerwünschten Botschaften zu versenden : EMailadressen.
Die EMailadressen, an welche Spam-EMails versendet werden, können auf unterschiedlichen Wegen zum Spammer gelangen. Zum einen können sogenannte "Harvester" (von engl. harvest = Ernte) eingesetzt werden. Diese Programme suchen eigenständig Webseiten nach verwertbaren EMailadressen ab. Ein Eintrag in ein öffentliches Forum kann also schon Spam-EMails zur Folge haben.

Die Teilnahme an Gewinnspielen ist ebenso häufig mehr eine Adressensammelaktion denn eine Aktion reinster Nächstenliebe. Nirgendwo erhält man so einfach so viele "echte" Adressen. Aus diesem Grunde sollten Sie sich für Zwecke wie das Schreiben in öffentlichen Foren und die Teilnahme an Gewinnspielen eine gesonderte EMailadresse einrichten. Kostenlose Anbieter gibt es für diese Zwecke genügend, um nur einmal GMX, Web.de oder Yahoo als Beispiele zu nennen.

EMailadressen werden jedoch auch schlicht und ergreifend verkauft. Ein lukratives Geschäft, vor allem, wenn hinter den EMailadressen noch weitere personenbezogene Daten vorhanden sind.

Um der Spam-Plage Herr zu werden, gehen die einzelnen Staaten unterschiedliche Wege. In Deutschland ist es per Gesetz verboten, einer Person Werbeemails zuzusenden, wenn diese nicht vorher ihr ausdrückliches Einverständnis gegeben hat.

Da aber die Mehrzahl der Spammer in den USA sitzt, wo das Versenden solange erfolgen kann, bis der Empfänger sich mit der Zusendung ausdrücklich nicht einverstanden erklärt, kann eine wirksame Verfolgung wohl noch nicht stattfinden. Zumal auch die Bundesrepublik die Empfehlungen der EU bisher nur zu einem geringen Teil umgesetzt hat.

Eine neuere Form des Spam ist der sogenannte "Bilderspam". Dabei werden die Werbebotschaften nicht als Textemails versendet, sondern der Text wird in Grafikdateien in die EMail eingebaut. Dies führt dazu, dass klassische Spamfilterprogramme diese EMails nicht mehr erkennen können und so eine Filterung erschwert bis unmöglich ist.

Gegenmaßnahmen

Bei der Bekämpfung von Spam-EMails gibt es im Prinzip zwei Stufen.

Die erste ist: Ihre EMailadresse ist noch niemandem bekannt.
In diesem Fall sorgen Sie am besten dafür, dass dies auch so bleibt. Wenn Sie wichtige Kommunikation per EMail erledigen, legen Sie sich eine EMailadresse speziell für diese Zwecke zu und nutzen Sie eine gesonderte, die Sie der Öffentlichkeit präsentieren können, z.B. in öffentlichen Foren oder zur Teilnahme an Gewinnspielen und dergleichen.

Bei der zweiten Stufe ist Ihre EMailadresse über irgendeinen Weg öffentlich geworden. Dann müssen Sie damit rechnen, früher oder später auch Spam-EMails zu bekommen. Nun heißt es, die guten von den schlechten EMails zu trennen. Nutzen Sie beispielsweise ein EMailprogramm mit einem eingebauten Spam-Filter. Mozilla Thunderbird wäre hier wohl an erster Stelle zu nennen.
Der Spam-Filter muß während der ersten zwei oder drei Wochen allerdings erst lernen, welche EMails Spam sind und welche nicht. Dies müssen Sie dem Programm mitteilen, indem Sie eintreffende Spam-EMails als solche markieren.
Sie können alternativ auch ein separates Programm als Spam-Filter verwenden. Auch hier gibt es eine gewisse Auswahl.