Erste Schritte mit Linux (2)

Erste Schritte mit Linux (2)

Programme hinzufügen

Nach einer Standardinstallation finden Sie im Anwendungs-Menü bereits eine Vielzahl von Anwendungsprogrammen, die Sie für die tägliche Arbeit benötigen, beispielsweise das Emailprogramm "Evolution", den Webbrowser "Firefox", das Office-Paket "LibreOffice" (eine parallele Entwicklung von OpenOffice) und verschiedene Audio- und Video-Spieler. Aber die Software, die Sie hier angezeigt bekommen, ist nur die voreingestellte Spitze des Eisbergs, denn es gibt noch viel mehr. Wenn Sie im Menü "Anwendungen" den letzten Menüpunkt "Ubuntu Softwarecenter" wählen, haben Sie die Möglichkeit, zahlreiche weitere Anwendungen in die Menüstruktur hinzuzufügen (oder auch aus dieser zu entfernen).

Nach der Auswahl des Menüpunktes öffnet Linux das entsprechende Fenster und führt zunächst eine Prüfung des Systems durch, welche Software aktuell installiert und welche erhältlich ist. Dieser Vorgang sollte maximal 30 Sekunden in Anspruch nehmen. Anschießend erhalten Sie eine Liste, in welcher sämtliche verfügbaren Anwendungsprogramme aufgeführt sind. Insgesamt beläuft sich die Zahl der Anwendungen auf über 35.000.

Auf der linken Seite des Fenster wird Ihnen eine Unterteilung angeboten. Sie können hier auswählen, ob Sie nur Anwendungen von Ubuntu sehen möchten, von Ubuntu Partnern oder kommerzielle Software. Auf der rechten Seite können Sie aus Kategorien auswählen, welche Softwareangebote Sie durchsuchen möchten.
Möchten Sie eine Software installieren, markieren Sie diese in der Liste und klicken auf "Installieren". Das Werkzeug lädt die passende Software automatisch aus voreingestellten Quellen im Internet herunter und installiert diese.

Stöbern Sie einfach ein bisschen durch die Listen. Sicher finden Sie das ein oder andere Programm, welches Sie interessieren wird. Das Angebot ist wirklich groß.

Synaptic - Die umfassende Paketverwaltung

Mit dem Werkzeug zum Hinzufügen und Entfernen von Anwendungsprogrammen können Sie leicht weitere Programme zu Ihrer Linux-Installation hinzufügen. Ihnen wird durch dieses Werkzeug eine breite Palette von Programmen zugänglich. Wenn Sie jedoch Ihr Linux für einen bestimmten Zweck verwenden wollen und speziellere Software suchen, muß ein etwas komplexeres Werkzeug her. So ein Werkzeug ist die Paketverwaltung "Synaptic". Mit diesem Werkzeug müssen Sie sich, um es effektiv zu nutzen, in jedem Falle intensiver auseinandersetzen. Es ist weitaus komplizierter als das Softwarecenter, aber nach kurzer Zeit werden Sie das Prinzip verstehen.

Unter Linux wird Software stets in sogenannten Paketen ausgeliefert. Diese Pakete können Sie sich als Module vorstellen, die, wenn Sie richtig zusammengesetzt werden, eine vollständige Softwarekomponente ergeben. Das Problem : viele Pakete sind, um korrekt zu funktionieren, von anderen Paketen abhängig, die gleichsam installiert werden müssen. Wenn Sie sich nun vorstellen, Sie müssten jedes einzelne Softwarepaket von Hand suchen, um die eventuell bestehenden Abhängigkeiten aufzulösen, gelangen Sie sehr schnell an den Rand des Zumutbaren.

Synaptic nimmt Ihnen diese Arbeit ab. Wenn Sie in diesem Programm ein Paket auswählen, welches weitere Pakete erfordert, werden Sie darauf aufmerksam gemacht. Ihnen werden alle Pakete angezeigt, die zu dem von Ihnen gewählten installiert werden müssen. Bestätigen Sie die entsprechende Meldung, werden alle fehlenden Pakete für die Installation vorgemerkt. Wenn Sie alle Softwarekomponenten ausgesucht haben, genügt ein Klick auf die Schaltfläche "Anwenden". Synaptic zeigt Ihnen daraufhin noch einmal alle von Ihnen gewählten Pakete an und installiert sie, sobald Sie diese bestätigen.

Selbstverständlich können Sie Synaptic auch dazu verwenden, Software aus dem System zu entfernen. Dazu müssen Sie ganz einfach nur die Markierung vor dem Eintrag des Paketes entfernen, welches Sie deinstallieren möchten.

Benutzerpflege

Bei einem Mehrbenutzersystem wie Linux darf natürlich die Benutzerpflege nicht fehlen. Im Control Center finden Sie hierzu den Eintrag "Benutzer und Gruppen".
Wenn Sie einmal unter Windows mit der Benutzerverwaltung gearbeitet haben, dürften Sie die grundlegenden Funktionen dieser Anwendung bereits kennen. Die Benutzerverwaltung in Ubuntu Linux funktioniert ähnlich, jedoch können Sie hier die Benutzerdaten etwas detaillierter eingeben. So können Sie neben dem Standort und den Telefonnummern des Benutzers sehr genau festlegen, was dieser auf dem System tun darf und was nicht. So können Sie dem neuen Benutzer beispielsweise erlauben oder verbieten, auf CD-ROM- oder Disketten-Laufwerke zuzugreifen, Internetverbindungen mittels eines Modems aufzubauen und einiges mehr.

Ubuntu Linux hat übrigens eine Besonderheit bei der Benutzerverwaltung. Während der Installation wird ein Benutzer angelegt, der jedoch nicht automatisch volle administrative Rechte besitzt. Diese hat nur der Benutzer "root". Dieses Benutzerkonto ist jedoch standardmäßig deaktiviert. Damit wird wirksam verhindert, dass Benutzer aus Bequemlichkeit immer als root-Benutzer angemeldet sind und möglicherweise Schaden am System verursachen, zumal es auch aus Sicht der Systemsicherheit nicht ratsam ist, standardmäßig mit administrativen Rechten zu arbeiten. Das gilt für Linux wie auch für Windows, wo insbesondere unter Windows XP Home der Standardbenutzer auch Administrator ist.

Haben Sie Spaß!

Dieser Artikel kann selbstverständlich nur ein kleiner Überblick über die Welt von Linux sein. Eingefleischte Linux-Nutzer wissen, dass wir hier nicht mal annähernd an der Oberfläche gekratzt haben, was die Möglichkeiten von Linux betrifft.
Aber wir möchten Sie damit auffordern, selbst eine Entdeckungsreise durch die Welt des alternativen Betriebssystems zu machen. Es kostet Sie nichts, außer vielleicht ein wenig Zeit.
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